So funktioniert die multiparametrische Prostata-MRT

Dem Tumor auf der Spur

In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 60.000 Männer an Prostatakrebs, er tritt bei fast jedem dritten Mann über 50 und bei mehr als zwei Drittel der 80-jährigen Männer auf. Jeder fünfte Erkrankte stirbt daran. Das frühe Erkennen eines Tumors ist für die optimale Therapieentscheidung von großer Bedeutung und erhöht die Überlebenschancen deutlich. Mit einer Sicherheit von über 90 Prozent ist die multiparametrische Prostata-MRT (mpMRT) dabei das zuverlässigste Diagnoseverfahren.

Die mpMRT nimmt Bilder der Prostata in verschiedenen Techniken auf, die unterschiedliche Eigenschaften des Organs abbilden. In der Zusammenschau der angefertigten Bilder und mithilfe spezieller Nachverarbeitungsverfahren gelingt es uns, Prostatatumoren nicht nur sehr früh zu entdecken, sondern ein Prostatakarzinom auch mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

Die multiparametrische MRT-Untersuchung gilt als das sensitivste Verfahren zum Auffinden von Prostatakrebs-Veränderungen. Dabei kommen drei verschiedene MRT-Techniken zur Darstellung der Anatomie, der Zelldichte und der Gefäßversorgung der Prostata zum Einsatz:

1) MRT-Standardaufnahmetechnik

Die Magnetresonanztomographie (auch MRT oder Kernspintomographie) arbeitet mit starken Magnetfeldern und Hochfrequenzimpulsen – keine Röntgenstrahlen wie bei der Computertomographie! Die Methode kommt also ohne Strahlenbelastung aus und eignet sich besonders gut, um weiche Strukturen und Gewebe darzustellen. Der Radiologe bildet die Prostata scheibchenweise ab und erstellt hochauflösende Schnittbilder in mehreren Ebenen.

Die Anatomie der Prostata und sämtlicher Umgebungsstrukturen (Samenblasen, Lymphknoten, Harnblase, Enddarm und benachbarte Beckenknochen) sowie eventuell vorhandene Tumoren sind auf diesen MRT-Bildern sichtbar. Ein mögliches Prostatakarzinom erscheint im Vergleich zum normalen Drüsengewebe als dunkler Herd. Wir erkennen zudem, ob der Prostatakrebs schon die Organkapsel durchbrochen hat, in die Samenblasen hineingewachsen ist oder Lymphknoten befallen hat.

Magenetresonanztomograph

2) Diffusionsgewichtete Bildgebung im MRT (Diffusion-Weighted Imaging – DWI)

Über die Bewegung der Wassermoleküle können wir die Zusammensetzung des Gewebes bestimmen. Bei Prostatakrebs ist die Zelldichte erhöht, denn Krebszellen teilen und vermehren sich stärker als gesunde Zellen. Diese erhöhte Zelldichte schränkt die Beweglichkeit der Wassermoleküle ein, was auf den Bildern sichtbar ist. Wir können somit bösartiges von normalem Prostatagewebe unterscheiden.

Magenetresonanztomograph

3) Perfusionsbildgebung im MRT (Dynamic Contrast Enhancement – DCE)

Je nach Beschaffenheit der kleinsten Gefäße in einem Gewebe flutet das für die Untersuchung applizierte Kontrastmittel unterschiedlich an. In einem Tumor entstehen dauernd neue krankhafte Gefäße, und das Tumorgewebe ist aufgrund seines erhöhten Nährstoffbedarfs stärker durchblutet. Über die zeitlich unterschiedliche Verteilung des Kontrastmittels im Gewebe können wir Rückschlüsse über die Art eines Tumors ziehen.

Untersuchung

Oben: gutartiger Perfusionsbildgebungsbefund

Unten: verdächtiger Perfusionsbildgebungsbefund

Untersuchung

Auswertung der Bilder einer mpMRT

Wir werten die mpMRT-Bilder nach einer standardisierten Methode aus, der sogenannten PI-RADS-Klassifikation. Dieses Kürzel steht für Prostate Imaging – Reporting and Data System. Vorgeschlagen wurde diese von einer Expertengruppe der European Society of Urogenital Radiology (ESUR) in einer Leitlinie zur MRT der Prostata im Jahr 2012. Die aktuelle Version 2.1 wurde 2019 vom American College of Radiology veröffentlicht.

Die PI-RADS-Klassifikation sichert die Qualität der Untersuchung und standardisiert die Befunderstellung. Sehr wichtig ist dabei, dass Radiologen ausreichend Erfahrung mit der mpMRT gesammelt haben, um die Bilder sicher beurteilen zu können.

Die PI-RADS-Klassifikation gibt für jede Gewebeveränderung (Läsion) auf einer Skala von 1 bis 5 die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein Prostatakrebs vorliegt:

  • PI-RADS Score 1: sehr unwahrscheinlich
  • PI-RADS Score 2: unwahrscheinlich
  • PI-RADS Score 3: fragwürdig – also ein unklarer Befund
  • PI-RADS Score 4: wahrscheinlich
  • PI-RADS Score 5: sehr wahrscheinlich

Je höher also der PI-RADS-Score einer Läsion ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Prostatakarzinom vorliegt. Die PI-RADS Klassifikation besitzt eine sehr hohe diagnostische Genauigkeit, kann Prostatakrebs also sehr genau vorhersagen.

Das Schema, das Ärzte erhalten, zeigt Krebsherde in der Prostata grafisch an – auch den aggressivsten Herd, die sogenannte Index-Läsion. Sie beeinflusst maßgeblich die Wahl der Krebsbehandlung.

Ein auffälliger PSA-Wert („Prostata-spezifisches Antigen“ im Laborbefund) oder ein auffälliger Tastbefund sind die häufigsten Gründe für eine mpMRT der Prostata. Weder der PSA-Wert noch der Tastbefund alleine bedeuten allerdings, dass mit Sicherheit eine Tumorerkrankung vorliegt, denn diese Veränderungen können auch im Rahmen von Entzündungen entstehen und somit gutartig sein. Bevor zur weiteren Abklärung eine Stanzbiopsie durchgeführt wird, liefert die mpMRT wichtige Informationen und kann – sofern ausschließlich gutartige Veränderungen diagnostiziert werden – dem Patienten eine Biopsie ersparen.

Ihre mpMRT-Untersuchung in der Privatradiologie Regensburg

Lange Warten können Sie woanders – einen Termin für Ihre Prostata-mpMRT bekommen Sie bei uns in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen. Die Untersuchung in unserem hochmodernen 3-Tesla-MRT dauert nur ca. 30 Minuten. Dabei liegen Sie bequem auf dem Rücken, eine rektale Sonde wird aufgrund der hohen Flussdichte unseres MRT-Geräts nicht benötigt. Während der Untersuchung verabreichen wir Ihnen ein Standard-MRT-Kontrastmittel. Dieses ist generell sehr gut verträglich und führt nur in seltenen Einzelfällen zu allergischen Reaktionen.

Unser MRT verfügt als eines der ersten Geräte in Europa über ein eingebautes „MR-Kino“. Dieses sorgt in Kombination mit dem größten 3T-Röhrendurchmesser Ostbayerns (71 cm) für eine besonders komfortable und entspannte Untersuchung. Auf Wunsch spielen wir Ihnen auch Ihre Lieblingsmusik über Kopfhörer ein.

Unser effizientes Termin-Management sorgt für kurze Wartezeiten zwischen den einzelnen Etappen Ihrer Untersuchung. Diese verbringen Sie in einem von drei exklusiven Wartebereichen, die mit einer vollautomatischen Lüftungsanlage mit sehr hohem Luftdurchsatz ausgestattet sind. Zudem begegnen sich die Patienten in unserer Praxis in der Regel nicht – Diskretion und Infektionsschutz gehen Hand in Hand.

Bitte planen Sie jedoch Zeit für ein ausführliches Vor- und Nachgespräch mit unserem Radiologen Dr. Gerald Retzl ein, da wir allen unseren Patienten genügend Zeit für ein umfassendes Arztgespräch in einer angenehmen und vertrauensvollen Atmosphäre geben.

Modernste Auswertungs-Software (Olea Sphere 3.0) unterstützt uns bei der Befundung der Bilder Ihrer mpMRT. Die Software bietet eine standardisierte Befunderstellung, eine schnellere Läsions-Charakterisierung sowie erhöhte Sicherheit für die Entwicklung einer optimalen Therapiestrategie. Der Versand des Befundberichts erfolgt innerhalb von 24 Stunden – auf Wunsch auch per verschlüsselter E-Mail.

Technologie, Empathie, Komfort und Kompetenz sind die Bausteine für Ihre Behandlung bei der Privatradiologie Regensburg. Die Praxis liegt ebenerdig und ist barrierefrei zugänglich, vor dem Eingang gibt es kostenfreie Parkplätze. Dort können auch zwei Elektrofahrzeuge an einer Schnellladestation mit bis zu 150 kW aufgeladen werden.

Kosten der Prostatakrebs-Vorsorge mittels mpMRT

Die private Krankenversicherung übernimmt normalerweise die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung. Gesetzlich Versicherte haben leider nur im Ausnahmefall einen Anspruch auf Kostenerstattung, können die Untersuchung aber auch selber bezahlen. Bei der Berechnung halten wir uns selbstverständlich strikt an die gesetzliche Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Für Selbstzahler kostet eine mpMRT der Prostata bei der Privatradiologie Regensburg je nach Aufwand ab ca. 700 EUR.

Aktiv in die Gesundheitsvorsorge für sich und seine Lieben zu investieren ist eine sehr persönliche Entscheidung. Sie haben Fragen? Unter der Telefonnummer 0941 946 866 0 erhalten Sie von uns weitere Informationen über unsere Vorsorgeuntersuchungen, und wir erstellen Ihnen auf Wunsch einen detaillierten Kostenvoranschlag. Gerne vereinbaren wir auch einen Termin für Ihre persönliche Untersuchung.

Sie finden die Privatradiologie in der Hohengebrachinger Str. 26 in 93080 Pentling sowie im Internet unter www.privatradiologie-regensburg.de. Wir behandeln Privatversicherte, Patienten nach Arbeitsunfällen (BG-Fälle) und Selbstzahler – Termine gibt es in der Regel innerhalb weniger Tage. Telefonisch erreichen Sie uns unter 0941 946 866 0 sowie per E-Mail über info@p-radiologie.de.

Unsere Sprechzeiten: Mo-Do 08:00–18:00, Fr 08:00–14:00 sowie nach Vereinbarung.