Brustkrebs ist heute die häufigste Krebserkrankung der Frau, und zunehmend sind auch jüngere Frauen davon betroffen. Erkennt man die Erkrankung rechtzeitig, ist sie jedoch sehr gut behandelbar und vielfach auch heilbar.

Die multiparametrische MR-Mammographie (lateinisch: Mamma = weibliche Brust, griechisch: gráphein = schreiben) ist eine prinzipiell allein ausreichende, vielfach aber ergänzend angewandte Untersuchungsmethode zur Brustkrebsfrüherkennung, zur Nachsorge nach einer Brustkrebserkrankung und zur Beurteilung des Brustdrüsengewebes nach Einlage von Brustimplantaten (Silikonprothesen).

Die MR-Mammographie ist die exakteste Untersuchungstechnik sowohl für Brustkrebs als auch für seine Vorstufen (z. B. DCIS). Eine unauffällige MRM schließt Brustkrebs und seine Vorstufen in der Regel praktisch aus.

Das Prinzip der MR-Mammographie besteht darin, krankhafte Veränderungen mittels Magnetresonanztomographie aufgrund eines besonderen Signalverhaltens nach intravenöser Kontrastmittelanwendung zu erkennen und zu charakterisieren. Innerhalb bösartiger Tumoren kommt es zu einem raschen und starken Anstieg des gemessenen Signals.

Die MR-Mammographie ist generell eine zuverlässige Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Dies schließt Frauen mit familiärer Vorbelastung genauso ein wie Frauen, die Wert auf eine optimale Gesundheitsvorsorge legen.

Eine MR-Mammographie ist unter anderem in folgenden Fällen sinnvoll:

  • Im Rahmen einer Brustkrebsfrüherkennung ab dem 40. Lebensjahr bis ins hohe Alter
  • Brustkrebsfrüherkennung bei Risikopatientinnen, vor allem bei familiär gehäuft auftretendem Brust- oder Eierstockkrebs
  • Ergänzende Diagnostik bei auffälligen Befunden in Mammographie und Ultraschall, um Biopsien zu vermeiden oder sie gezielter einsetzen zu können
  • Zusätzliche Abklärung bei dichtem Brustdrüsengewebe und damit eingeschränkter Beurteilbarkeit in der Mammographie
  • Nachsorge nach Brustkrebs bei Brustimplantaten oder nach Brustaufbau mit Eigengewebe
  • Unterscheidung von Narben gegenüber neu aufgetretenem Brustkrebs nach Behandlung eines Mammakarzinoms
  • Vor jeder Therapie zum Nachweis / Ausschluss eines zusätzlichen, bis dahin unerkannten Karzinomherdes in der gleichen oder in der anderen Brust
  • Abklärung bei einseitiger, krankhafter Brustdrüsensekretion

Für die Untersuchung legen Sie sich im MRT in bequemer Bauchlage auf eine spezielle, weich gepolsterte Liege, bei der die Brüste nicht schmerzhaft komprimiert werden. Die Untersuchung dauert im Regelfall weniger als 20 Minuten. Während der Untersuchung treten laute Klopfgeräusche auf, die bei unserem Gerät jedoch deutlich leiser ausfallen als bei anderen Systemen.

Unser eingesetztes MR-System bietet mit seiner großzügige Bauweise genug Platz ohne Sie zu beengen.

Damit die Untersuchung für Sie angenehmer ist, erhalten Sie Ohrstöpsel oder Kopfhörer und können während der Untersuchung Musik hören.

Unsere Mitarbeiterin beobachtet Sie während der Untersuchung über das Fenster und hört Sie auch über ein Mikrofon. Sollten Sie sich unwohl fühlen oder die Untersuchung abbrechen müssen, können Sie mithilfe einer elektronischen Klingeltaste in Ihrer Hand auf sich aufmerksam machen.

Bitte bewegen Sie sich während der Untersuchung nicht. Liegen Sie möglichst bequem und atmen Sie ruhig ein und aus, damit wir für Sie eine optimale Bildqualität erzielen und die Untersuchungszeit minimieren können. Bei bestimmten Untersuchungen bekommen Sie Anweisungen zur Ein- und Ausatmung, damit auch hier die Bilder nicht „verwackeln“.

Für die multiparametrische MR-Mammographie ist immer eine intravenöse Kontrastmittel-Applikation erforderlich. Andernfalls könnten kleine Tumore und DCIS-Wucherungen (eine spezielle Tumorart der Brust) der Diagnostik entgehen. Für die Beurteilung von Brustimplantaten ist üblicherweise keine Kontrastmittelgabe notwendig. Sollen allerdings gleichzeitig entzündliche oder bösartige Veränderungen ausgeschlossen werden, wird dafür in der Regel ein Kontrastmittel intravenös verabreicht.

Nach der MR-Mammographie werten wir die Bilddaten aus und besprechen mit Ihnen den Befund. Den (vorläufigen oder endgültigen) Befundbericht geben wir Ihnen zusammen mit den Bildern mit.

Beim Legen der Venenkanüle oder während der Kontrastmittelinfusion:

  • Selten (0,01% bis 0,1%)
    Leichte allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautausschlag, Brechreiz oder ähnliche leichtere Reaktionen, die meist von selbst wieder abklingen.
  • Selten (0,01% bis 0,1%)
    Schäden der Haut-, des Gewebes oder der Nerven. Mögliche, u. U. dauerhafte Folgen: Schmerzen, Entzündung, Absterben von Gewebe, Narben sowie Empfindungs und Funktionsstörungen, Lähmungen.
  • Sehr selten (weniger als 0,01%)
    Schwere allergische Reaktionen mit Luftnot, Kreislaufschock, Herzversagen, Atemstillstand, die eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich machen oder bleibende Schäden (z.B. Hirnschäden, Organversagen) verursachen. Spätallergische Reaktionen können auch Stunden nach Gabe eines Kontrastmittels auftreten.
  • Extrem selten (weniger als 0,001%)
    Nephrogene systemische Fibrose (NSF), eine Erkrankung mit Narbenbildungen der Haut sowie der inneren Organe, die bis zu einem Organversagen und Tod führen kann.

Bei Patientinnen, die ferromagnetische (= magnetisierbare) Metallteile und/oder Metall-Drähte in Ihrem Körper haben, führen wir eine MR-Mammographie aus Sicherheitsgründen gar nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen und strengster Abwägung von Nutzen und Risiko durch. Beispiele sind:

  • implantierte Herzschrittmacher
  • anderweitige elektrische Stimulatoren/Pumpen.
  • bestimmte metallische Herzklappen
  • Granatsplitter oder andere metallische Fremdkörper

Gelenkimplantate/Gelenkprothesen sind hingegen in der Regel unbedenklich.

Eine Tätowierung oder Permanent-Make-Up könnte Bildstörungen verursachen und sich unter seltenen Umständen stark erwärmen. Dem kann bei Bedarf mit Kühlpacks entgegengewirkt werden.

Piercings aus leitfähigen Materialien, Hörgeräte und Schmerzpflaster müssen vor der Untersuchung unbedingt entfernt werden.

WICHTIG: Bitte legen Sie sämtliche metallischen Gegenstände im Umkleideraum ab!

Beispiele:

  • Armband- oder Taschen-Uhr (kann beschädigt werden!)
  • Brille
  • Modeschmuck / Ohrringe
  • Hörgerät
  • Gürtel
  • Ringe
  • Münzen
  • Kleidungsstücke mit Metallteilen
  • Schlüssel
  • Kugelschreiber
  • Haarspangen
  • Anstecknadeln
  • Herausnehmbare Zahnprothesen
  • Scheckkarten und EC-Karten (werden unweigerlich gelöscht!)

Für die Zeit der Untersuchung stellen wir Ihnen einen Einmal-Kimono aus Papier zur Verfügung. Dieser kann nach der Untersuchung in den Abwurfbehälter im Umkleideraum entsorgt werden. Sie können ihn aber auch gerne mit nach Hause nehmen.