Kontrastmittel bei CT und MRT

Wie riskant sind Kontrastmittel?

In der Computer- und Kernspintomographie können mithilfe von Kontrastmitteln deutlich mehr Informationen im Rahmen der Untersuchung gewonnen werden. Die von uns verwendeten Produkte sind in den allermeisten Fällen gut verträglich. Dennoch gilt es, verbleibende Risiken und Nebenwirkungen von Kontrastmitteln stets abzuwägen, damit ihr Nutzen überwiegt.

 

Kontrastmittel in der Computertomographie

Bei der Computertomographie (CT) in unserer Praxis kommen jodhaltige Präparate zum Einsatz. Sie dienen dazu, Blutgefäße, stark durchblutete Tumoren oder Entzündungen besser darzustellen und werden nach kurzer Zeit in unveränderter Form wieder über die Nieren ausgeschieden. Jodhaltige Kontrastmittel können bei eingeschränkter Nierenfunktion für die Nieren schädlich sein, deshalb benötigen wir vor der Untersuchung aktuelle Nieren-Laborwerte (Serum-Kreatinin).

Studien weisen darauf hin, dass die Mehrzahl akuter Nierenschäden nach dem Röntgen gar nicht mit einer Kontrastmittelgabe in Verbindung stehen. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) rät deshalb, nicht aus überzogener Angst auf die Kontrastmittelgabe zu verzichten. Der Nutzen überwiegt das Risiko, wenn bestimmte Vorgaben eingehalten werden.

Eine andere Studie konnte in diesem Zusammenhang zeigen, dass Patienten nach Kontrastmittelgabe nicht häufiger unter Nierenschäden leiden als Patienten, bei denen dieselben Eingriffe oder Untersuchungen ohne Kontrastmittel durchgeführt wurden. Eine solche Kontrollgruppe gab es in früheren Studien nicht, sodass nicht unterschieden werden konnte, ob akute Verschlechterungen der Nierenfunktion auf das Kontrastmittel zurückgehen oder aber auf den Eingriff selbst. Schließlich werden oft sehr kranke Patienten untersucht, die häufig im Rahmen ihrer Krankheit akute Verschlechterungen der Nierenfunktion erleiden.

Jodhaltige Kontrastmittel – das erwartet Sie

Während der Einspritzung des jodhaltigen Kontrastmittels über eine Venenverweilkanüle in Ihren Arm erleben Sie ein Wärmegefühl, teilweise auch einen metallischen Geschmack auf der Zunge oder manchmal auch Harndrang. Diese Phänomene sind harmlos und verschwinden nach wenigen Sekunden. Bei Überempfindlichkeit kann es vereinzelt zu allergieähnlichen Reaktionen kommen. Bei einer Untersuchung von fast 200.000 Patienten in Südkorea zeigten lediglich 0,6 % von ihnen geringgradige Symptome. Eine schwere oder gar lebensbedrohliche Allergie trat noch sehr viel seltener auf, Todesfälle gab es im Rahmen dieser Studie nicht.

Falls Sie auf jodhaltige Kontrastmittel allergisch reagieren, kann es zu leichten Reaktionen wie Brechreiz, Juckreiz, Hautausschlag und ähnlichem kommen. Diese klingen in den meisten Fällen von selbst ab und bedürfen keiner weiteren Behandlung. Schwere allergische Schockreaktionen treten extrem selten auf. Bitte teilen Sie uns vor der Untersuchung mit, wenn bei Ihnen Kontrastmittelunverträglichkeiten, Asthma oder Heuschnupfen bekannt sind – durch die Gabe von geeigneten Medikamente vor der eigentlichen Untersuchung können wir einer möglichen allergischen Reaktion vorbeugen.

Magenetresonanztomograph

Umfassende Aufklärung

Vor einer Untersuchung mit Kontrastmitteln werden Sie von uns über mögliche Risiken und Nebenwirkungen informiert. Dabei erfassen wir auch Risikofaktoren wie eine schlechte Nierenfunktionen, ausgeprägte Allergien, eine Schilddrüsenüberfunktion oder den Verdacht auf einen Schilddrüsentumor. In solchen Fällen ist eine Kontrastmittelgabe nicht oder nur unter Vorsichtsmaßnahmen möglich.

Weniger ist mehr: Inzwischen werden Kontrastmittel in wesentlich niedrigeren Mengen verwendet und es gibt mit nichtionischen jodhaltigen Kontrastmitteln neuere Substanzen, die als noch sicherer gelten. Früher wurden Volumina von 200 bis 300 ml benötigt, heute braucht ein CT oft weniger als 100 ml.

Übrigens: Bei CT-Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes verwenden wir ein mit Wasser verdünntes Kontrastmittel, das ebenfalls Jod enthält. Dieses wird vor der Untersuchung getrunken. Hierdurch werden Magen und Darm gut vom umliegenden Gewebe abgegrenzt.

Untersuchung

Kontrastmittel in der Kernspintomographie

Auch in der Kernspintomographie (MRT) setzen wir manchmal Kontrastmittel ein. Diese enthalten jedoch kein Jod, sondern Gadolinium innerhalb der Kontrastmittelmoleküle. Dieses chemische Element beeinflusst im Gewebe die magnetischen Eigenschaften benachbarter Wasserstoffatome. Andere Kernspin-Kontrastmittel enthalten kleinste Eisenpartikel. Sie kommen vor allem bei der Untersuchung der Leber zum Einsatz, da Eisen in bestimmten Leberzellen aufgenommen wird.

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel gibt es seit etwa 30 Jahren. Sie werden vor einer MRT-Aufnahme gespritzt, um krankhafte Veränderungen im Gewebe oder an Knochen sichtbar zu machen. Auch versteckte Entzündungsherde, zum Beispiel bei Multipler Sklerose, oder Metastasen bei einer Krebserkrankung lassen sich mit ihrer Hilfe besser entdecken.

Gadolinium kann in extrem seltenen Fällen bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion Fibrosen verursachen. Dabei wird gesundes Gewebe durch Bindegewebe ersetzt. Deshalb muss auch hier die Nierenfunktion vorher überprüft werden. Nach neuesten wissenschaftlichen Kenntnissen kann sich nur das Gadolinium in sogenannten linearen MRT-Kontrastmitteln bei wiederholter Injektion evtl. im Körper ablagern, allerdings sind die Folgen weiterhin unklar. Wir verwenden deshalb ausschließlich ein makrozyklisches Kontrastmittel, bei dem man diese Anreicherung im Körper nicht gefunden hat.

Hintergrund: Das Element Gadolinium wird in Kontrastmitteln an Moleküle gebunden. Von diesen Kontrastmitteln gibt es zwei verschiedene Gruppen: solche mit linearer und mit makrozyklischer Struktur. Offenbar binden Mittel mit linearer Struktur das Gadolinium nicht immer stabil genug. Ob daraus eine Gefahr resultiert, kann man aktuell jedoch nicht endgültig sagen. „Manche Menschen, etwa mit Kopfweh, Glieder- oder Nervenschmerzen, führen ihre Beschwerden auf Gadolinium zurück“, erklärt Professor Henrik Michaely. Er ist Mitglied einer Arbeitsgruppe, die für die Deutsche Röntgengesellschaft die Sicherheit von Kontrastmitteln bewertet. „Es ist nicht beweisbar, dass Gadolinium wirklich die Ursache ihrer Beschwerden ist. Ich will es aber auch nicht völlig ausschließen.“ In den Vereinigten Staaten werden sämtliche Gadolinium-Kontrastmittel weiterhin eingesetzt. Die Zulassungsbehörde in Europa ist vorsichtiger und hat nahezu alle Mittel der linearen Gruppe verboten. Diese Maßnahme mag übertrieben erscheinen, aus Sicht der Patienten möchte man sie aber begrüßen.

Fazit: Ob eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel notwendig ist, kann ein Arzt nur individuell entscheiden. Die Leitlinien der Fachgesellschaften sehen vor, dass die Gabe von Kontrastmitteln nur dann zu rechtfertigen ist, wenn eine kontrastmittelfreie Bildgebung nicht ausreicht. Und: Sollten Kontrastmittel angewendet werden, dann immer in einer so geringen Dosis wie möglich.

Kontrastmittel bei der Privatradiologie Regensburg

In unserer Praxis halten wir uns bei Kontrastmitteln strikt an folgende Grundregeln:

  • Kontrastmittel verwenden wir nur dann, wenn die an uns gerichtete Fragestellung für die Untersuchung nicht mit ausreichender Sicherheit ohne Kontrastmittel beantwortet werden kann.
  • Wir verwenden jeweils nur die kleinste empfohlene Dosis für die Untersuchung.
  • Bei MRT-Untersuchungen verwenden wir ausschließlich makrozyklische gadoliniumhaltige Kontrastmittel.

Im Rahmen des ärztlichen Aufklärungsgespräches vor der Untersuchung erklären wir Ihnen die bekannten Risiken und möglichen Nebenwirkungen bei der Anwendung von Kontrastmitteln. Sie können sich selbstverständlich immer gegen die Verabreichung eines Kontrastmittels entscheiden. In diesem Fall kann es jedoch sein, dass die Beurteilbarkeit der Untersuchung für bestimmte Fragestellungen eingeschränkt ist. Auch das werden wir Ihnen ausführlich erläutern.

Wichtig: Unsere Praxis kauft Kontrastmittel direkt beim Hersteller ein, und wir geben die dabei anfallenden Kosten ohne Aufschlag weiter. Damit können Sie sicher sein, dass keine finanziellen, sondern ausschließlich medizinische Gründe für die Verwendung eines Kontrastmittels in Betracht gezogen werden.

Sie finden die Privatradiologie in der Hohengebrachinger Str. 26 in 93080 Pentling sowie im Internet unter www.privatradiologie-regensburg.de. Wir behandeln Privatversicherte, Patienten nach Arbeitsunfällen (BG-Fälle) und Selbstzahler – Termine gibt es in der Regel innerhalb weniger Tage. Telefonisch erreichen Sie uns unter 0941 946 866 0 sowie per E-Mail über info@p-radiologie.de.

Unsere Sprechzeiten: Mo-Do 08:00–18:00, Fr 08:00–14:00 sowie nach Vereinbarung.