Gespräch mit Dr. Gerald Retzl, Gründer und Leiter der Privatradiologie Regensburg

„Ein persönliches und finanzielles Wagnis“

Dr. Gerald Retzl über seine Komfortzone, den Faktor Zeit – und wie sich die Privatradiologie Regensburg von anderen Praxen unterscheidet.

Herr Dr. Retzl, wie kamen Sie dazu, im Januar 2021 eine eigene Radiologiepraxis zu eröffnen?

Dr. Gerald Retzl: Nach fast zehn Jahren als Radiologe in verschiedenen Kliniken hatte ich die Erfahrung und Reife gesammelt, um diesen Schritt zu wagen.

Das Ganze ist ein Wagnis?

Retzl: Ja, und zwar sowohl ein finanzielles als auch ein persönliches. Man muss die eigene Komfortzone verlassen und sich auf ein neues Terrain wagen. Dabei gibt es immer wieder Überraschungen zu meistern – egal, wie sorgfältig man das Ganze vorher geplant hat.

Zum Beispiel?

Retzl: Wenn zwei Dachfenster nicht reichen, damit das Wartezimmer ausreichend hell ist, muss man einfach spontan ein drittes Fenster planen und es am selben Tag in die Spannbetondecke schneiden lassen. Es hilft ja nichts!

Magenetresonanztomograph

Wie groß ist das finanzielle Wagnis? Und tragen Sie es alleine?

Retzl: Wir mussten mehrere Millionen Euro investieren, bis wir eröffnen konnten. Dafür haben wir aber auch eine wirklich wunderschöne Praxis aufbauen können, mit den modernsten MRT– und CT-Geräten. Und mit der Sparkasse im Landkreis Cham und der LfA Förderbank Bayern haben wir zwei exzellente Partner an unserer Seite, die das Risiko mit uns teilen.

Untersuchung

Was war Ihre Hauptmotivation, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen?

Retzl: Ich möchte als Arzt und Radiologe so arbeiten, wie ich es für meine Patienten und mich als optimal empfinde. Als angestellter Radiologe konnte ich das leider häufig nicht, da meine Vorstellung der Patientenversorgung oft nicht mit jener meiner damaligen Arbeitgeber einherging. Die einzige Möglichkeit, dies zu verwirklichen, war die Gründung einer eigenen Praxis.

Was unterscheidet Ihre Praxis denn von anderen?

Retzl: Wir nehmen uns für alle unsere Patienten sehr viel Zeit – und ganz speziell für „Angstpatienten“ oder Patienten mit besonderen Bedürfnissen. Ganz wichtig ist mir dabei, meinen Patienten zuzuhören. Darauf beruht auch unser Motto „Diagnostik beginnt beim Zuhören“. Dadurch bekomme ich wichtige Zusatzinformationen, um verschiedene Differentialdiagnosen in den Bildern ein- oder ausschließen zu können. Damit ich die Situation des Patienten besser verstehen kann, untersuche ich ihn bei Bedarf ganz klassisch im klinischen Sinn: ansehen, abhören, fühlen, Druckschmerzpunkte finden. Dann sehe ich zum Beispiel bei muskuloskeletalen Erkrankungen gleich, ob der Bildbefund zum klinischen Beschwerdebild passt.

Warum ist das wichtig?

Retzl: Wir Ärzte, und dazu gehören auch wir Radiologen, sollen Menschen behandeln und nicht die Bilder. Nehmen wir zum Beispiel ein massiv abgenutztes Gelenk, sei es nun Knie oder Schulter. Das mag im MRT bereits einen starken Gelenkverschleiß aufweisen. Wenn der Patient aber keinen subjektiven Leidensdruck spürt und seinen Alltag ohne große Einschränkungen bewältigen kann, dann ist die richtige Therapie für diesen Patienten eine andere, als für jemanden, der vielleicht nur geringe Befunde im Bild aufweist, jedoch viel deutlicher darunter leidet. Ich kläre also ab, ob mein radiologischer Befund zur Klinik passt. Oft finde ich die richtige Diagnose zuverlässiger, wenn ich die Symptome des Patienten genau kenne.

Wissen die Patienten das zu schätzen? Wollen viele nicht möglichst schnell wieder nach Hause?

Retzl: Ich denke schon, dass meine Patienten dieses Vorgehen schätzen – wir bekommen auch entsprechend positives Feedback. Oft höre ich: „Sie sind einer der Wenigen, der sich so viel Zeit nimmt, um mir das so anschaulich und ausführlich zu erklären!“ Das bestärkt mich jeden Tag aufs Neue, für meine Patienten da zu sein und mich jedem einzelnen eingehend zu widmen.

Sie finden die Privatradiologie in der Hohengebrachinger Str. 26 in 93080 Pentling sowie im Internet unter www.privatradiologie-regensburg.de. Wir behandeln Privatversicherte, Patienten nach Arbeitsunfällen (BG-Fälle) und Selbstzahler – Termine gibt es in der Regel innerhalb weniger Tage. Telefonisch erreichen Sie uns unter 0941 946 866 0 sowie per E-Mail über info@p-radiologie.de.

Unsere Sprechzeiten: Mo-Do 08:00–18:00, Fr 08:00–14:00 sowie nach Vereinbarung.